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Ausstellung Albert Anker: Lesende Mädchen

22.03.2024 - 21.07.2024

Vom 22. März bis zum 21. Juli 2024 präsentiert das Kunstmuseum Bern ein zentrales Anliegen Albert Ankers: seine Leidenschaft und sein Engagement für die Bildung von Mädchen. Diese Thematik durchzieht sowohl seine politischen Aktivitäten als auch sein künstlerisches Oeuvre und spiegelt sich besonders in seinen Darstellungen lesender und schreibender junger Frauen und Mädchen wider – ein starkes Plädoyer für die Frauenemanzipation in der Schweiz.

Albert Anker (1831–1910) geniesst nicht nur für seine akribisch detailgetreuen und idealisierten Darstellungen des ländlichen Lebens Anerkennung, sondern auch für sein bildungspolitisches Engagement. Als Verfechter des Bildungszugangs für Kinder trug er wesentlich zur Gründung der Sekundarschule in seinem Heimatdorf Ins bei.

Die Ausstellung vereint 25 ausgewählte Werke – darunter Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen – aus dem eigenen Bestand des Kunstmuseums sowie ausgeliehene Exponate. Sie verdeutlicht, wie Anker das Motiv der lesenden Mädchen als symbolische Verkörperung der Chancengleichheit nutzte, zu einer Zeit, als der Bildungszugang für Mädchen alles andere als eine Selbstverständlichkeit war. Erst die grundlegende Überarbeitung der Schweizer Bundesverfassung im Jahr 1874 etablierte die allgemeine Schulpflicht für beide Geschlechter im ganzen Land.

Durch seine Werke und sein politisches Wirken hat Anker massgeblich zur Förderung des Bildungsrechts beigetragen und gleichzeitig künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Thema Bildung geschaffen. Seine Porträts lesender Mädchen zeugen von einem erwachenden Bewusstsein für geistige Emanzipation – eine Vision, die Anker für alle Bürgerinnen und Bürger der Schweiz hegte.

Die Ausstellung dient zugleich als Auftakt für die bevorstehende Eröffnung des Centre Albert Anker in Ins im Frühsommer 2024 und gewährt tiefe Einblicke in Ankers Bestreben nach einer aufgeklärten und emanzipierten Gesellschaft. Sie ist ein Muss für alle, die sich für die Schnittstellen von Kunst, Bildung und gesellschaftlichem Wandel interessieren.

Albert Anker
Cécile Anker, 28. September 1886
Blaue Fayencefarbe auf Papier
16,9 x 23,3 cm
Centre Albert Anker, Ins Foto: © Kunstmuseum Bern

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