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Die Ausstellung von Phung-Tien Phan präsentiert ein Wechselspiel aus scheinbar zufällig platzierten Objekten und kunstvollen Skulpturen. Die junge deutsch-vietnamesische Künstlerin zeigt gekonnt ein Spiel mit prekärem Gleichgewicht, bei dem die Elemente der Werke so arrangiert sind, dass sie jederzeit zu kollabieren scheinen. Trotz dieser gefühlten Fragilität thematisiert Phans Kunst tiefgründige Aspekte wie Identität, Familie und die Erfahrung der Diaspora. Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die Skulptur "Fallen Angels 2", die ein Kinderfoto ihres Vaters zeigt und ihn als Helden darstellt, wodurch die Bedeutung von alltäglicher Heldenhaftigkeit betont wird.
Phan verwandelt Alltägliches und Häusliches in Kunst, sodass nahezu alles in ihrem künstlerischen Prozess Verwendung findet – ausser dem scheinbar unscheinbaren Gemüse, der Kartoffel, die ironischerweise den Namen ihrer ersten Einzelausstellung in der Schweiz trägt. Obwohl sie als Tochter vietnamesischer Gastarbeiter in Deutschland geboren wurde, beleuchtet die Ausstellung die Vielschichtigkeit der Identität, die weit über Staatszugehörigkeit oder Abstammung hinausreicht. Der Name "Kartoffel" ist ein ironischer Kommentar zur Bezeichnung von Menschen als "urdeutsch". Trotz ihrer tiefen Verwurzelung in Deutschland wird Phan wegen ihres Namens und ihres Aussehens wohl selten so bezeichnet. Ihre Werke zeigen, wie Identität oft von aussen geformt und zugeschrieben wird, jenseits individueller Empfindungen oder erlebter Realitäten.
Phung-Tien Phan wurde 1983 in Essen geboren ; sie lebt und arbeitet in Essen.
